Privat könnt ihr es bei E-Mails halten, wie ihr möchtet: Groß- und Kleinschreibung? Egal. Mit Spitznamen unterschreiben? Fast ein Muss. Mega Anhänge schicken? Dauert manchmal zwar lang, aber irgendwie müssen eure Freunde ja die Urlaubsbilder bekommen. Sobald ihr in die Verlegenheit kommt, euch auf eine Ausbildung oder einen dualen Studienplatz zu bewerben, ist allerdings Schluss mit lustig: Dann sind Schreibfehler und lustige Emoijs fehl am Platz. Und weil die Karriere München-Redakteure täglich mit Recruitern sprechen – also den Leuten, die über eure Bewerbung entscheiden – haben wir uns für euch umgehört und die fünf besten Tipps zusammengestellt, die ihr bei eurer nächsten E-Mail-Bewerbung tunlichst beachten solltet.
Bewerbungs-Tipp 1
Wenn ihr euch über ein Onlinesystem bewerbt – also nicht per E-Mail – dann solltet ihr Unterlagen wie Lebenslauf und Anschreiben vorher fertig und als PDF gespeichert haben. Denn eine Sitzung vor der Website – also wenn ihr anfangt, dort Daten einzugeben – loggt euch automatisch aus, wenn ihr beispielsweise eine halbe Stunde nicht auf „weiter“ geklickt habt. Ein ordentliches Anschreiben zu erstellen, dauert meistens viel länger als 30 Minuten. Bevor ihr also alles doppelt und dreifach eingeben müsst und euch schwarz ärgert: Gut vorbereitet sein!
Bewerbungs-Tipp 2
Die Digitalisierung sorgt für eine unglaubliche Menge an Daten, die gespeichert werden müssen. Überlegt mal: Pro Stelle, die Arbeitgeber besetzen wollen, kommen teilweise mehrere hundert Bewerbungen per Mail an. Wenn jetzt jede 10 MegaByte (MB) mit sich bringt, landen die Recruiter locker bei vier oder fünf Gigabyte, die erst einmal irgendwie gespeichert werden müssen. Viele Unternehmen wollen daher, dass eine Bewerbung nicht mehr als fünf MB hat. Doof nur – eingescannte Dokumente in hoher Qualität kommen locker auf 20 MB! Daher gilt als Faustregel: Wenn ihr Zeugnisse einscannt, achtet auf eine Auflösung von 200 dpi – mehr wird nicht benötigt. Dann können die Recruiter alles am Rechner lesen und ihr erfüllt die Anforderungen. Bei einem Vorstellungsgespräch habt ihr die Originale sowieso zur Hand (Richtig? Richtig!). Selbstbewusstsein ist übrigens erwünscht: Arbeitgeber, die nicht mehr als zwei MB pro Bewerbung erlauben, dürfen sich nicht wundern, wenn von euch nur der Lebenslauf und euer Abschlusszeugnis im Anhang kommt. Denn mehr geht in diesem Fall einfach nicht oder ihr müsstet die Anforderung missachten, was garantiert keinen guten Eindruck hinterlässt. Macht euch also bitte in diesem Fall keine Sorgen, denn dabei verbaut ihr euch nichts – so geht es jedem anderen Bewerber auch. Ihr könnt gerne einige Tage später nachrufen und fragen, ob eure Unterlagen so interessant sind, dass ihr mehr nachreichen sollt.
Bewerbungs-Tipp 3
Denkt für euch selbst mit. Manche Ratgeber für E-Mail-Bewerbungen geben an, dass ihr keine kryptischen E-Mail Adressen verwenden dürft. In heutigen Zeiten gibt es aber bei fast keinem Namen mehr die Möglichkeit, vorname.nachname@provider.de zu registrieren. Was sich für die Seriosität anbietet, das ist vorname.nachname.Geburtsjahr@ oder gerne noch v.nachname.Geburtsjahr@… und ähnliche Zusammensetzungen. Hauptsache keine peinlichen Poser- oder Spitznamen wie bulldozer@prover.de. Um dieses Problem wissen auch die Personaler – und wenn nicht, erklärt es ihnen auf Anfrage ruhig. Schließlich seid ihr die Digital Natives, nicht sie.
Bewerbungs-Tipp 4
In der Stellenausschreibung steht deutlich, auf welche Art ihr euch bewerben sollt: Über die Website, per E-Mail oder in seltenen Fällen noch per Post. Es kostet euch nichts, euch daran zu halten und ermöglicht euch, eure Traumausbildung zu gewinnen. Also schwimmt in diesem Fall gerne mit dem Strom und haltet euch daran! Eine gute E-Mail-Bewerbung besteht aus einem kurzen Text in der Mail selbst: Worauf bewerbt ihr euch? Welche Dokumente findet der Recruiter im Anhang? Außerdem kommt der besagte Anhang dazu: Anschreiben, Lebenslauf, Praktikumszeugnisse und Schulzeugnisse. Was viele vergessen: Dass Briefe wie Lebenslauf und Anschreiben von euch unterschrieben werden müssen. Dazu erstellt ihr euch am besten eine digitale Unterschrift: Nehmt ein weißes Papier, unterschreibt deutlich mit einem dunklen Stift, fotografiert es mit dem Handy, schneidet das Bild zurecht und fügt es am PC in euer jeweiliges Dokument ein. Like a pro!
Bewerbungs-Tipp 5
Der richtige Betreff bei einer Bewerbung per E-Mail. Dieser Tipp klingt absolut banal, aber stellt es euch so vor: Ihr sitzt in einem Büro und sucht einen Schreiner, einen Informatiker und eine Bürokauffrau. Ihr bekommt 150 Bewerbungen pro Stelle ohne Betreff – ziemlich nervig, wenn man die alle erst durchchecken muss, um sie zuzuordnen, oder? Also erleichtert den Recruitern ihre Arbeit, formuliert einen sauberen Betreff und hinterlasst damit den allerersten, positiven Eindruck.
Was uns natürlich brennend interessieren würde: Welche Erfahrungen habt ihr selbst mit Bewerbungen per E-Mail schon gemacht? Schickt uns eure Geschichte oder weiterführende Tipps an redaktion@karrieremuenchen.de!