Erst studierte sie Maschinenbau, dann war sie bei einem großen Ingenieurdienstleister tätig – bis sie über eine persönliche Empfehlung das junge Unternehmen FAZUA kennenlernen konnte. Heute ist Linda Reuter für das Qualitätsmanagement bei dem Antriebshersteller für E-Bikes verantwortlich.
Linda, wie bist du eigentlich auf Fazua aufmerksam geworden?
Die Gründer des Unternehmens kommen alle aus Eichenau – dort wohne ich auch. Über Freunde habe ich von Fazua erfahren und dort im Januar schon in der Zertifizierung ausgeholfen, bevor ich im August 2017 ins Qualitätsmanagement eingestiegen bin.
Wie hast du vom Maschinenbau-Studium deinen Weg ins Qualitätsmanagement gefunden?
Ehrlich gesagt bin ich da ein wenig reingerutscht – wie vermutlich einige, denn nach dem Studium kann man mit dem Begriff Qualitätsmanagement meist noch nicht viel anfangen. Man unterscheidet zunächst zwischen Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement. Bei der Aufgabe selbst geht es vor allem darum, mit Lieferanten zu kommunizieren und gelieferte Teile zu überprüfen, also inwiefern sie in der Produktion direkt verwendet werden können. Die meisten unserer Teile werden in Deutschland gefertigt, nur wenige in Asien.
Bist du bei der Auswahl der Lieferanten mit involviert?
Zu einem gewissen Part schon, wobei es hautsächlich vom Einkauf initiiert wird. Die Kollegen dort überprüfen unter anderem die Lieferanten mit Audits, die vor Ort durchgeführt werden. Es gab also bereits bestehende Lieferprozesse, als ich in das Unternehmen eingestiegen bin. Direkt in der ersten Woche gab es einige Lieferungen und anhand dieser und weiteren habe ich Stück für Stück standardisierte Prüfprozesse aufgebaut und sofort aktuelle Reklamationsprüfungen übernommen.
Beim Prüfen geht es bisweilen um Millimeterarbeit – wie pedantisch muss man als Qualitätsmanager sein?
Ganz im Gegenteil, man ist sehr gutmütig. (lacht) Man will ja einen Kompromiss finden, damit die Produktion produzieren kann. Ich vermeide Reklamationen also lieber, denn die sind mit ordentlich Aufwand verbunden sowie auch Zeit, in der die Produktion im schlimmsten Fall sogar stehen bleibt.
Welche Eigenschaften muss man mitbringen, um als Qualitätsmanager geeignet zu sein?
Interessenten brauchen auf jeden Fall ein technisches Grundverständnis und er/sie sollte ordentlich sein, alles dokumentieren und mit Engagement bei der Sache sein. Es braucht nicht mal einen Ing-Abschluss, zum Beispiel Ausbildungsbereiche wie technischer Zeichner bringen genug Hintergrundwissen für das Qualitätsmanagement mit.
Was denkst du, ist einer der größten Vorurteile gegenüber dem Qualitätsmanagement?
Ich kann mir vorstellen, dass viele denken, es sei sehr bürokratisch. Vielmehr ist man oft vor Ort bei den Lieferanten, letzte Woche war ich zum Beispiel in Hong Kong – und habe unter anderem überall Fazua-Aufkleber verteilt.
Hat dein Auslandsjahr in London dich mit auf die internationalen Aspekte deiner Tätigkeit vorbereitet?
Auf jeden Fall, denn es war gar nicht so konkret „englisch“ geprägt, sondern insgesamt sehr international. Das war sehr angenehm mit den vielen Kulturen und war eine super Erfahrung für die zukünftige Arbeit in einem internationalen Team wie hier bei Fazua.
Wie wird sich das Qualitätsmanagement durch euren Umzug nach Ottobrunn verändern?
Darauf freue ich mich richtig! Wir bekommen einen richtigen Messraum, denn bisher sind wir allein schon vom Platz her eingeschränkt. Das heißt, wie können besser prüfen und smartere Prozesse entwickeln.
Die aktuellen Stellenangebote von Fazua findest du auf der Unternehmenswebsite.